Sprachlos
Wenn man das erste Mal für jemanden richtig schwärmt ist das etwas Wunderbares und Beängstigendes zugleich. Denn wie viele Teenager trauen sich schon der Person, in den sie unsterblich verknallt sind, zu sagen, dass man sie oder ihn mag.
Ich jedenfalls habe es mich nicht getraut. Er war schließlich der coolste Junge überhaupt und ich… nun ja… meine Stärke bestand darin, knallrot zu werden, wenn er mich ansah oder mit mir redete. Ich hasste mich für meine Schüchternheit und versuchte jeden Nachmittag in meinem Zimmer die richtigen Worte zu finden, um ihm meine Gefühle zu gestehen. Doch jeden Tag in der Schule bekam ich wieder kein Wort heraus.
Als ich eines Nachmittags von meiner Klavierstunde nach Hause kam, empfing mich meine Mutter lächelnd an der Tür. „Geh doch mal in dein Zimmer“, sagte sie und schmunzelte. Ich war verwirrt, doch tat, was sie sagte. Langsam ging ich die Stufen hinauf und noch langsamer öffnete ich die Türe. Ganz vorsichtig blickte ich in mein Zimmer. Was ich dort sah, ließ meinen Kopf roter werden, als jemals zuvor. Dort, inmitten meines kleinen Zimmers, stand er da. Er hielt ein Schild auf dem „Kino?“ stand in der einen Hand und eine Packung Popcorn in der anderen. Er lächelte. Ich jedoch brachte wie immer kein einziges Wort heraus. Allerdings schaffte ich es zumindest zu nicken. Zum Glück reichte ihm das.
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