… den wir auf Mallorca nicht getrunken hatten, weshalb ich Michael nochmals zu mir einladen musste?
Vielleicht war es meine verstorbene Katze, die dazu führte, dass ich die komplette Woche sehr anhänglich und liebesbedürftig war?
Vielleicht war es der Glaube, Michael und Kirsten hätten etwas am Laufen oder der Moment beim Dixit spielen mit den beiden, der mir meine Eifersucht gezeigt und mich spüren ließ, dass ich doch Gefühle für ihn hatte?
Vielleicht war es etwas ganz Anderes, wer weiß?

Kennengelernt haben wir uns auf einer Fotoreise auf Mallorca, wo wir mit sieben anderen Personen eine Woche zum Shooten, Spaß haben und Sommer genießen waren. Obwohl wir beide nicht vorhatten, auf dieser Reise jemanden kennenzulernen, ist es so gekommen. Dabei haben zunächst alle gedacht, zwischen Michael und einer anderen Fotografin würde es funken.

„Ich nehme dich einfach mit“. So hatte sich Michael nach unserem Urlaub von mir verabschiedet. Ich, traurig, dass der Urlaub vorbei war und voller Angst zu realisieren, dass meine Katze wirklich nie mehr wiederkommen würde, sagte nur „Ja, mach das“ – und so meinte ich es auch. Niemals hätte ich erwartet, dass wir uns bereits eine Woche später wieder treffen würden. Ja, dass wir ein Date haben würden.

War es ein Date? Keiner von uns wusste das so genau, aber der Wein half jedenfalls (das romantische Feuerwerk ja nun leider nicht). Gin gab es dann doch keinen, auch wenn das der eigentliche Grund für die Einladung war… Und so ging es los und wir wurden ein Paar.

Eineinhalb Jahre später standen wir kurz vor dem Aus. Wir beide waren uns eigentlich sicher, dass wir uns lieben, aber diese Liebe für eine Beziehung nicht reichen würde. Nun gut, Bali hatten wir zu dieser Zeit schon gebucht. „Das machen wir noch und schauen, wie die drei Wochen werden und ob wir uns trennen oder nicht“, sagten wir zueinander. Zum Glück hatten wir Bali! – Dort haben wir gemerkt, dass wir auf jeden Fall eine gemeinsame Zukunft wollen.
Schön war danach natürlich auch nicht alles. Es gab viele Momente, wo einer von uns dachte „Warum tu ich mir das an?“ Dennoch woll(t)en wir beide eine gemeinsame Zukunft. Da hilft manchmal nur ein Dritter, der vermittelt. Ich bin froh, dass Michael mich mehr oder weniger gedrängt hatte, gemeinsam eine Therapeutin aufzusuchen. Es war absolut die richtige Entscheidung, ein paar Mal in Therapie zu gehen – alleine schon, um zu merken, dass wir es einander wert sind.

Heute, drei Jahre später, sind wir ein Ehepaar und ich fühle mich, als könnte ich die ganze Welt umarmen. Wenn ich an uns denke, fange ich zu lächeln an. Michael, du hast mir mit der Hochzeit einen der schönsten Tage meines Lebens geschenkt. Nicht nur mit dir, sondern mit all unseren Lieblingsmeschen. Ich freue mich auf ganz viele weitere Feiern mit dir und unseren Freunden, auf Abende vor dem Fernseher und Tage, an denen ich nicht stillsitzen kann und du genervt bist. Auf Neuseeland und all die Länder, die wir noch gemeinsam erkunden werden. Auf Zeiten, die jeder von uns alleine verbringt und in denen wir merken, wie sehr wir einander vermissen. Auf Wiedersehen, auf den Moment, wo du unser erstes Kind auf den Arm nimmst und das zweite und das dritte – auf ein gemeinsames Leben mit dir!

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